St. Ingbert: Menschen mit Demenz Zeit schenken

Die Malteser in St. Ingbert suchen neue Helfer für den Ausbau der Betreuungs- und Entlastungsdienste für Menschen mit Demenz. Mit der Erweiterung reagieren die Malteser auf die steigende Anzahl an Senioren und pflegenden Angehörigen, welche die ehrenamtliche Unterstützung der Malteser in Anspruch nehmen.

Derzeit gibt es laut Angaben der Deutschen Alzheimergesellschaft bundesweit mehr als 1,7 Millionen Menschen mit Demenz – bis 2050 wird sich die Anzahl fast verdoppeln, sofern kein entscheidender Durchbruch in Prävention und Therapie erreicht wird. 

 „Viele Angehörige gehen bei der Pflege und Betreuung ihres demenziell veränderten Familienmitgliedes täglich an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, häufig darüber hinaus,“ berichtet Sabine Kayser, Leiterin der Malteser Demenzhilfe in St. Ingbert. „Wir merken das an der stetig zunehmenden Nachfrage von Angehörigen, die unsere Betreuung im Demenzcafé oder die stundenweise Entlastung zu Hause in Anspruch nehmen.“

Deshalb stehen im Fokus der Malteserdienste neben dem Betroffenen selbst insbesondere die Angehörigen. „Demenz wird zu Recht auch als Erkrankung der ganzen Familie bezeichnet, denn sowohl der Betroffene als auch seine Familie haben mit dem schleichenden Rückgang der Alltagsfähigkeiten und dem Auftreten immer neuer Symptome zu kämpfen“, erklärt Sabine Kayser weiter. „Hier unterstützen wir durch unsere Entlastungsdienste sowie durch persönliche Begleitung und Beratung.“

Eine Besonderheit in St. Ingbert: Ehrenamtliche können bei Interesse auch als Klinikbegleiter am Kreiskrankenhaus aktiv werden und dort stationären Patienten mit demenziellen Veränderungen eine gute Zeit schenken.

Die ehrenamtlichen Malteser Demenzbegleiter werden vor ihrem ersten Einsatz im 40-stündigen Modul „Demenziell veränderte Menschen verstehen und begleiten“ geschult, das sich neben dem Grundverständnis von demenziellen Erkrankungen und der Aktivierung Betroffener auch schwerpunktmäßig mit der Situation der pflegenden Angehörigen beschäftigt. 

Nach erfolgreich absolvierter Schulung werden die Demenzbegleiter dann stundenweise in der Einzelbetreuung bei betroffenen Familien zu Hause, im Malteser Demenzcafé oder als Klinikbegleiter im Kreiskrankenhaus eingesetzt. Für ihren Einsatz erhalten die Helfer eine kleine Aufwandsentschädigung.

„Meine Arbeit ist herausfordernd, aber man bekommt auch sehr viel zurück“, sagt Claudia Tiller, die seit mehreren Jahren ehrenamtlich als Demenzbegleiterin bei den Maltesern aktiv ist. „Ein herzliches Lächeln, ein warmer Händedruck, eine liebevolle Umarmung oder ein dankbarer Blick, sei es von den Senioren selbst oder den Angehörigen– all das macht mich glücklich und erfüllt mich.“

Der nächste Kurs beginnt am 9. März und endet am 30. März. Kurszeiten sind montags, dienstags und freitags jeweils von 16.30 bis 20.30 Uhr.

Für weitere Informationen und bei Anmeldewunsch steht Sabine Kayser, Leiterin der Demenzhilfe bei den Maltesern in St. Ingbert, gerne zur Verfügung.
Telefon: 0175 9329558
E-Mail: Sabine.Kayser@malteser.org